Gegenwart

die Ev.-reformierte Hugenottenkirche

Die Wurzeln reformierter Tradition reichen in Hameln bis in das 17. Jahrhundert zurück. Am 3. März 1690 kamen dreihundert Glaubensflüchtlinge aus Frankreich in Hameln an und gründeten die `Hugenotten-Gemeinde` mit eigenem `Tempel` und Pfarrhaus. Der letzte Eintrag in ihren Kirchenbüchern datiert aus dem Jahr 1853. Aus der `Hugenottenzeit` gibt es in der Gemeinde Hameln die drei Kirchenbücher und den damals mitgebrachten Abendmahlskelch. Der Hugenotten-Tempel wurde 1974 im Zuge der Altstadtsanierung abgerissen.

Um die Jahrhundertwende wurde dann erneut eine reformierte Gemeinde ins Leben gerufen, deren Kirche und Gemeindezentrum im Jahr 1906 fertiggestellt wurden.

Heute zählt die Gemeinde 1.200 Glieder und erstreckt sich über den ganzen Landkreis, wobei je ungefähr dreihundert Gemeindeglieder in Hameln und Bad Pyrmont Schwerpunkte bilden.

Wenn auch die Gemeinde relativ klein ist, so hat sie doch ihren festen Platz in der Ökumene vor Ort. Es gibt den Arbeitskreis Christlicher Kirchen (ACK), der an Pfingsten einen großen Gottesdienst auf der Hochzeitshausterasse feiert, zudem ist die Gemeinde engagiert in unterschiedlichen Netzwerken der Stadt und verschiedenen ökumenischen Veranstaltungen (3. Oktober, Weltgebetstag, ev. Allianz).

Der bewusst schlicht gehaltene Kirchenraum

Eine besonderes Engagement gibt es im diakonischen Bereich, auch wenn die Gemeinde keine eigenen diakonischen Einrichtungen unterhält: Die Gemeinde richtet den „Runden Tisch Obdachlosigkeit“ aus und ist Akteur in der Obdachlosenarbeit, insbesondere im Senior-Schläger-Haus. Weiterhin reagiert die Gemeinde auf aktuelle politische Entwicklungen; im Zuge der Kriege in Syrien und nun wieder in der Ukraine und den damit einhergehenden Fluchtbewegungen richtete die Gemeinde kurzfristig das wöchentliche „Café International“ aus und bietet ihre Räumlichkeiten den communities für unterschiedliche Zwecke an. Zudem ist die Gemeinde präsent bei Demonstrationen und bietet Friedensgebete an, wenn die politische Lage es theologisch nötig macht.

Die Gottesdienste finden an den ersten drei Sonntagen des Monats statt und werden immer von anschließendem Kirchenkaffee begleitet. Einmal monatlich findet der Gottesdienst in Bad Pyrmont in der Stadtkirche statt. Ebenfalls einmal monatlich findet der Abendgottesdienst „SoulService“ am 4. Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr statt. Am Sonntag darauf gibt es dann keinen Gottesdienst. Der SoulService zeichnet sich dadurch aus, dass immer Gäste eingeladen sind, die zu einem Thema berichten. Dies bestimmt dann auch das Thema des Gottesdienstes, der musikalisch von einer Band gestaltet wird. Außerdem ist die Kirche besonders beleuchtet und hinterher gibt es kühle Getränke.

Innergemeindlich ist die Gemeinde geprägt durch unterschiedliche Gruppenangebote in Hameln und auch 14-tägig in Bad Pyrmont. Neu ins Leben gerufen hat die Gemeinde den Mittagstisch: jeden Donnerstag kann im Gemeindehaus in netter Gesellschaft eine leckere Suppe gegessen werden. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich Projekte und Freizeiten. Die Kinder und Familien der Gemeinde treffen sich gern beim Mini-Gottesdienst, der 2-monatlich am Sonntag um 15 Uhr in der Kirche stattfindet. Nicht nur aus diesem Angebot entwickeln sich immer wieder Kooperationen, insbesondere mit der Jüdischen Gemeinde in unserer Nachbarschaft, um die wir bemüht sind.